Woran können Sie erkennen, ob die Nebelschlussleuchte eingeschaltet ist? So vermeiden Sie unnötige Bußgelder
Klare Sicht im Nebel – aber nicht für alle!
Kennen Sie das? Die Sicht verschlechtert sich plötzlich drastisch, dicker Nebel umhüllt die Fahrbahn. Instinktiv greifen Sie zum Lichtschalter, um die Nebelschlussleuchte zu aktivieren. Doch kurz darauf stellen Sie sich die entscheidende Frage: Ist das grelle rote Licht am Heck meines Autos wirklich an? Oder noch wichtiger: Habe ich es wieder ausgeschaltet, als der Nebel sich lichtete?
Es ist ein alltägliches Dilemma, das viele von uns betrifft. Gerade weil die Nebelschlussleuchte (NSL) so selten zum Einsatz kommt, ist das Wissen um ihr Kontrollsymbol oft nicht präsent. Dabei ist die korrekte Nutzung in Deutschland gesetzlich genau geregelt. Falsche Bedienung kann nicht nur andere blenden und gefährden, sondern auch ein unnötiges Bußgeld nach sich ziehen.
Gegenwashilft.de hilft Ihnen, dieses kleine Alltagsrätsel zu lösen. In diesem Ratgeber erfahren Sie ganz praktisch und verständlich, woran Sie im Cockpit sofort erkennen, ob die Nebelschlussleuchte eingeschaltet ist. Wir zeigen Ihnen das entscheidende Symbol, seine Farbe und geben Ihnen die wichtigsten Regeln für den Einsatz in Deutschland an die Hand. Denn nur wer genau weiß, wie es geht, kann sicher und vorschriftsmäßig fahren!

Das entscheidende Zeichen: Die Kontrollleuchte der Nebelschlussleuchte
Die wichtigste und zuverlässigste Antwort auf die Frage, woran Sie erkennen, ob die Nebelschlussleuchte eingeschaltet ist, liegt direkt vor Ihnen: im Armaturenbrett. Jedes moderne Fahrzeug, das über eine Nebelschlussleuchte verfügt – und das sind alle seit 1991 in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge – muss diese Funktion dem Fahrer über eine spezielle Kontrollleuchte anzeigen.
Das Symbol: Der Scheinwerfer mit Wellenlinie
Das international standardisierte Symbol für die Nebelschlussleuchte ist leicht von anderen Lichtfunktionen zu unterscheiden. Merken Sie sich dieses Bild:
- Ein stilisierter Scheinwerfer (Halbkreis), der das Leuchten von hinten symbolisiert.
- Drei waagerechte Striche, die nach rechts zeigen (vom Fahrer weg).
- Eine geschlängelte Linie, die diese drei Striche durchkreuzt.
Die gewellte Linie steht dabei für den Nebel, der das Licht durchdringt. Die nach rechts zeigenden Striche zeigen an, dass es sich um eine Leuchte am Fahrzeugheck handelt.
Die Farbe: Achtung, gelbes Licht!
Während viele Kontrollleuchten grün (aktivierte Funktion) oder blau (Fernlicht) leuchten, ist die Farbe der Nebelschlussleuchten-Kontrollleuchte besonders wichtig: Sie ist leuchtend gelb (manchmal auch orange).
Warum Gelb? Die gelbe oder orange Farbe signalisiert dem Fahrer, dass eine wichtige, aber potenziell blendende oder in ihrer Nutzung stark eingeschränkte Funktion aktiviert ist. Es ist quasi ein Signal der erhöhten Aufmerksamkeit.
| Kontrollleuchte | Symbol | Farbe | Bedeutung |
| Nebelschlussleuchte (NSL) | Scheinwerfer mit Strichen nach rechts, durchkreuzt von Welle | Gelb/Orange | NSL ist aktiv – Nutzung nur bei Sicht unter 50m! |
| Nebelscheinwerfer (NSW) | Scheinwerfer mit Strichen nach links, durchkreuzt von Welle | Grün | NSW sind aktiv – Einsatz bei erheblicher Sichtbehinderung. |
Mini-Szenario: Herr Meyer, ein Pendler aus dem Rheinland, fuhr eines Morgens durch dichten Herbstnebel. Er schaltete das Licht ein und sah das grüne Symbol (Nebelscheinwerfer). Als der Nebel zunahm, zog er den Schalter weiter heraus. Sofort leuchtete das gelbe Symbol mit den nach rechts zeigenden Strichen auf. Ihm war sofort klar: Die Nebelschlussleuchte ist jetzt scharf geschaltet!
Der Schalter-Check: Wo wird die NSL aktiviert?
Obwohl die Kontrollleuchte die eindeutigste Bestätigung liefert, ist das Wissen um die Bedienung im Fahrzeug die Grundlage. Die Aktivierung der Nebelschlussleuchte erfolgt meist in Verbindung mit dem Abblendlicht.
Der Lichtschalter-Mechanismus
In den meisten Fahrzeugen, insbesondere denen deutscher Hersteller, befindet sich die Funktion in der Nähe des Lichtschalters am Armaturenbrett oder als Teil des Blink- bzw. Lichthebels am Lenkrad.
- Stufe 1: Abblendlicht einschalten. Die Nebelschlussleuchte funktioniert nie ohne Abblendlicht.
- Stufe 2: Nebelscheinwerfer (NSW) aktivieren. Dies geschieht oft durch das Herausziehen des Drehschalters auf die erste Raste. Es leuchtet ein grünes Kontrollsymbol auf.
- Stufe 3: Nebelschlussleuchte (NSL) aktivieren. Ziehen Sie den Schalter weiter auf die zweite Raste heraus (oder drücken Sie eine separate Taste, die mit dem NSL-Symbol markiert ist). Jetzt leuchtet das gelbe Kontrollsymbol auf.
Wichtig zu wissen: Bei vielen Autos wird die Nebelschlussleuchte nach dem Ausschalten der Zündung automatisch deaktiviert. Die Nebelscheinwerfer bleiben dagegen manchmal an. Prüfen Sie immer vor Fahrtantritt, ob das gelbe NSL-Symbol leuchtet!
Die rechtliche Seite: Wann muss die NSL wieder aus?
In Deutschland, wie in vielen anderen europäischen Ländern, ist die Nebelschlussleuchte ein äußerst helles Warnsignal. Ihre missbräuchliche Verwendung kann andere Autofahrer blenden und somit die Verkehrssicherheit gefährden. Daher gelten strenge Regeln nach der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO).
Die 50-Meter-Regel und ihre Konsequenzen
Die Kernbotschaft, um Bußgelder zu vermeiden, lautet: Die Nebelschlussleuchte darf nur verwendet werden, wenn die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder starken Regen weniger als 50 Meter beträgt.
Sobald die Sicht besser wird, müssen Sie die Nebelschlussleuchte sofort wieder ausschalten.
- Orientierungshilfe Leitpfosten: Auf Landstraßen und Autobahnen stehen die Leitpfosten am Fahrbahnrand im Abstand von 50 Metern voneinander. Können Sie gerade so den nächsten Leitpfosten erkennen, ist die Nutzung erlaubt.
- Geschwindigkeitsbegrenzung: Wenn die Sicht unter 50 Meter liegt, ist Ihre Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h begrenzt – auch auf der Autobahn!
| Verstoß | Bußgeld laut Bußgeldkatalog (Auszug) |
| Nebelschlussleuchte ohne Sichtbehinderung benutzt | 20 Euro Verwarnungsgeld |
| … mit Gefährdung | 25 Euro Bußgeld |
| … mit Unfallfolge | 35 Euro Bußgeld |
Die Konsequenz ist klar: Das gelbe NSL-Symbol muss wieder erlöschen, sobald Sie mehr als 50 Meter weit sehen können. Wer es vergisst, riskiert nicht nur eine Strafe, sondern handelt auch rücksichtslos gegenüber dem nachfolgenden Verkehr.
Das Äußere des Fahrzeugs: Blick nach hinten
Eine weitere, wenn auch weniger praktische Methode zur Überprüfung – meist nur beim Anhalten möglich – ist ein Blick auf das Fahrzeugheck.
Die Nebelschlussleuchte ist eine oder sind zwei rote Leuchten, die sich hinten am Fahrzeug befinden. Sie leuchten deutlich heller als die normalen Schlussleuchten oder Bremslichter. Bei manchen Fahrzeugen ist nur eine NSL auf der linken Seite in die Rückleuchte integriert (oder in der Mitte), um Verwechslungen mit den Bremslichtern zu vermeiden. Bei starkem Nebel ist ihre extreme Helligkeit der Grund, warum sie andere Fahrer so stark blenden können, wenn die Sicht gut ist.
Tipp vom Redakteur: Machen Sie sich die Mühe. Wenn Sie bei Nebel an einer roten Ampel stehen, steigen Sie kurz aus (wenn es sicher ist) und prüfen Sie, wo sich die NSL optisch befindet. Dieses Wissen hilft, das gelbe Kontrollsymbol im Cockpit besser mit der tatsächlichen Funktion zu verknüpfen.

Fazit: Bleiben Sie aufmerksam und sicher!
Die Frage, woran Sie erkennen, ob die Nebelschlussleuchte eingeschaltet ist, ist keine komplizierte, aber eine sicherheitsrelevante. Die einfache und zuverlässige Antwort liegt im Armaturenbrett: Es ist das gelbe Symbol mit dem Scheinwerfer und der Wellenlinie.
Denken Sie daran: Dieses grelle rote Licht am Heck ist ein wichtiges Werkzeug, um Sie bei extrem schlechter Sicht besser sichtbar zu machen. Es ist jedoch kein Allwetter-Licht. Merken Sie sich die Faustregel: Gelb an = 50 km/h und sofort ausschalten, wenn die Leitpfosten wieder sichtbar werden!
Die korrekte Bedienung der Beleuchtung ist ein Akt der Rücksichtnahme und der Einhaltung der Vorschriften. Jetzt wissen Sie, wie Sie schnell erkennen, ob Sie richtig beleuchtet sind. Es ist nun an Ihnen, diese Information in die Tat umzusetzen und jederzeit auf die kleinen, aber wichtigen Signale Ihres Autos zu achten. Gute und sichere Fahrt!
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Nebelschlussleuchte
1. Welche Farbe hat das Symbol der Nebelschlussleuchte?
Das Symbol für die Nebelschlussleuchte (NSL) im Armaturenbrett leuchtet gelb (manchmal auch orange). Diese Farbe signalisiert dem Fahrer, dass eine sehr helle, potenziell blendende Leuchte aktiviert wurde und die Nutzung auf Sichtweiten unter 50 Meter beschränkt ist.
2. Was ist der Unterschied zwischen dem Symbol für Nebelschlussleuchte und Nebelscheinwerfer?
Das Symbol für die Nebelschlussleuchte zeigt den Scheinwerfer und die drei waagerechten Striche nach rechts (nach hinten) und leuchtet gelb. Das Symbol für die Nebelscheinwerfer zeigt den Scheinwerfer und die Striche nach links (nach vorne) und leuchtet grün.
3. Darf ich die Nebelschlussleuchte auch bei starkem Regen einschalten?
Ja, aber nur, wenn die Sichtweite dadurch auf unter 50 Meter reduziert ist. Laut StVO darf die NSL bei erheblicher Sichtbehinderung durch Nebel oder Schneefall oder starken Regen verwendet werden, solange die 50-Meter-Grenze unterschritten ist. Wird die NSL bei guter Sicht verwendet, droht ein Bußgeld.
4. Muss die Nebelschlussleuchte leuchten, wenn ich einen Anhänger ziehe?
Wenn der Anhänger selbst mit einer Nebelschlussleuchte ausgestattet ist, muss diese funktionieren. Die NSL des Zugfahrzeugs (des Autos) muss dann automatisch deaktiviert sein. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben, da die NSL des Autos vom Anhänger verdeckt wird und die am Anhänger positionierte NSL für den nachfolgenden Verkehr sichtbar sein muss.
5. Blinkt die Nebelschlussleuchte, wenn sie nicht funktioniert?
Nein. Eine defekte Nebelschlussleuchte wird in den meisten modernen Fahrzeugen nicht durch Blinken angezeigt. Stattdessen würde die gelbe Kontrollleuchte im Armaturenbrett beim Versuch, die NSL einzuschalten, gar nicht aufleuchten. Ein Totalausfall der Beleuchtung sollte umgehend behoben werden.
