Wie lange ist eine Überweisung gültig

Wie lange ist eine Überweisung gültig

Wie lange ist eine Überweisung gültig? Die klaren Fristen für Ihren Geldtransfer

Haben Sie sich auch schon gefragt, wie lange es dauern darf, bis überwiesenes Geld auf dem Empfängerkonto ankommt? Die Unsicherheit, ob eine Zahlung rechtzeitig eintrifft – sei es die Miete, eine dringende Rechnung oder die Rückzahlung an Freunde – ist ein häufiges Alltagsproblem. Schließlich geht es um Ihr Geld und Ihre Planungssicherheit.

Die gute Nachricht: Im SEPA-Raum (Single Euro Payments Area), zu dem Deutschland, Österreich und die Schweiz gehören, sind die Fristen für den Geldtransfer gesetzlich klar geregelt. Ihre Bank darf Überweisungen nicht unnötig verzögern.

Wir zeigen Ihnen hier, welche Fristen für Online- und Papier-Überweisungen gelten und mit welchen praktischen Tipps Sie sicherstellen, dass Ihr Geld garantiert pünktlich ankommt.


Wie lange ist eine Überweisung gültig

1. Die Banküberweisung: Die gesetzlichen Fristen im SEPA-Raum

Wenn wir von der „Gültigkeit“ einer Überweisung sprechen, meinen wir im Bankwesen die maximale Zeitspanne, die Ihre Bank für die Ausführung Ihres Auftrags und die Gutschrift beim Empfänger hat. Diese Fristen sind verbindlich und wurden zugunsten der Verbraucher stark verkürzt.

Elektronische Überweisungen (Online und App)

Dies ist die schnellste und gängigste Methode. Hier ist die Regelung aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) eindeutig:

  • Die Frist: Eine online oder per App beauftragte Euro-Überweisung muss spätestens am Ende des folgenden Bankgeschäftstages beim Empfänger gutgeschrieben sein.
  • Beispiel: Sie überweisen am Montag online um 11:00 Uhr. Das Geld muss spätestens am Dienstag auf dem Zielkonto sein.

Beleghafte Überweisungen (Papiervordruck)

Nutzen Sie noch den klassischen Überweisungsträger in Ihrer Bankfiliale, dauert es etwas länger, da ein manueller Bearbeitungsschritt nötig ist:

  • Die Frist: Für einen Überweisungsauftrag in Papierform darf die Bank maximal zwei Bankgeschäftstage benötigen, bis das Geld gutgeschrieben ist.
  • Beispiel: Sie geben den Papiervordruck am Montag ab. Das Geld muss spätestens am Mittwoch beim Empfänger sein.

Was sind Bankgeschäftstage?

Hier liegt oft der Knackpunkt für Verzögerungen. Bankgeschäftstage sind alle Wochentage von Montag bis Freitag, an denen die Banken regulär arbeiten.

  • Achtung: Wochenenden (Samstag und Sonntag) und gesetzliche Feiertage zählen nicht als Bankgeschäftstage!
  • Praxis-Tipp: Geben Sie eine Überweisung am Freitag auf, wird sie erst am Montag bearbeitet und ist spätestens am Dienstag gutgeschrieben.

2. Der Annahmeschluss: Die „Cut-off-Frist“ der Banken

Selbst wenn Sie Ihre Überweisung online beauftragen, gibt es eine wichtige Zeitgrenze, die Sie kennen sollten: den Annahmeschluss (oft als Cut-off-Frist bezeichnet).

Jede Bank legt fest, bis zu welcher Uhrzeit Überweisungen noch am selben Tag bearbeitet werden.

  • Typische Zeitfenster: Der Annahmeschluss liegt meist zwischen 14:00 Uhr und 18:00 Uhr. Die genaue Zeit erfahren Sie in den AGB Ihrer Bank.
  • Was passiert bei Überschreitung? Geht Ihr Auftrag nach dem Annahmeschluss ein, gilt er rechtlich erst am nächsten Bankgeschäftstag als eingegangen. Dadurch verschiebt sich die gesetzliche Frist um einen Tag.

Mini-Szenario: Die verspätete Mietzahlung

Stellen Sie sich vor, Herr Müller zahlt seine Miete am Dienstag um 19:00 Uhr online. Der Annahmeschluss seiner Bank ist 16:00 Uhr.

  • Die Bank verbucht den Auftrag erst als am Mittwoch eingegangen.
  • Die gesetzliche Frist endet damit nicht am Mittwoch, sondern erst am Ende des folgenden Bankgeschäftstages, also am Donnerstag.

3. Die Turbo-Option: Echtzeit-Überweisungen (Instant Payment)

Wenn es wirklich auf jede Sekunde ankommt, gibt es in Europa seit einigen Jahren die Echtzeit-Überweisung oder auch Instant Payment genannt.

Diese Option revolutioniert den Zahlungsverkehr und ist ideal, um zeitkritische Zahlungen sicherzustellen.

MerkmalStandard-ÜberweisungEchtzeit-Überweisung
Dauer1 bis 2 BankgeschäftstageMaximal 10 Sekunden
VerfügbarkeitNur an Bankgeschäftstagen24/7/365 (auch am Wochenende/Feiertag)
AbrechnungNur zu festen BuchungszeitenRund um die Uhr und sofort

Gut zu wissen: Seit Januar 2025 dürfen Banken für eine Echtzeit-Überweisung in Euro keine höheren Gebühren mehr verlangen als für eine Standard-Überweisung. Prüfen Sie in Ihrem Online-Banking, ob die Option verfügbar und aktiviert ist, wenn Sie sie nutzen möchten.


4. Was tun bei Verzögerungen? Ihre Rechte

Stellt Ihre Bank die Überweisung nicht innerhalb der gesetzlichen Frist von ein oder zwei Bankgeschäftstagen gut, liegt eine Pflichtverletzung vor. Das ist ärgerlich, muss aber nicht folgenlos bleiben.

  1. Bank kontaktieren: Melden Sie die Verzögerung sofort Ihrer Bank und fordern Sie eine schnelle Ausführung.
  2. Verzugsschaden: Sollten Ihnen durch die Verspätung Schäden entstehen (z.B. Mahngebühren beim Zahlungsempfänger), muss die Bank unter Umständen dafür aufkommen. Die Bank haftet für den Verzugsschaden, wenn sie die gesetzlichen Fristen nicht einhält, es sei denn, die Verzögerung wurde durch unvorhersehbare, höhere Gewalt verursacht.
  3. Beschwerde: Bei wiederholten oder unbegründeten Verzögerungen können Sie sich an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) oder den Ombudsmann Ihrer jeweiligen Bankengruppe wenden. Das hilft, den Druck zu erhöhen.

Fazit: Schnelle Klarheit im Zahlungsverkehr

Die Frage „Wie lange ist eine Überweisung gültig?“ ist dank der europäischen SEPA-Regeln heute einfach zu beantworten: In der Regel maximal ein Bankgeschäftstag bei Online-Aufträgen.

Nutzen Sie die Online-Überweisung und beachten Sie den Annahmeschluss Ihrer Bank. Für eilige Zahlungen gibt Ihnen die Echtzeit-Überweisung maximale Sicherheit. Damit behalten Sie die volle Kontrolle über Ihre Finanzen und vermeiden unnötigen Stress durch Verzögerungen.


Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Was ist, wenn ich mich bei der IBAN vertippt habe?

Haben Sie eine falsche IBAN eingegeben, wird die Überweisung in der Regel automatisch abgelehnt, da die IBAN nicht existiert oder nicht zum Empfängernamen passt (obwohl die Banken in der Regel nur die IBAN prüfen). Das Geld kommt dann meist innerhalb weniger Tage automatisch auf Ihr Konto zurück. Haben Sie sich nur leicht vertippt und das Geld landet auf einem falschen Konto, müssen Sie Ihre Bank um einen Rückruf der Zahlung bitten.

Gelten diese Fristen auch für Auslandsüberweisungen?

Ja, innerhalb des SEPA-Raumes und in Euro gelten die gleichen Fristen (1 bis 2 Bankgeschäftstage). Für Überweisungen in einer Fremdwährung oder in Länder außerhalb des EWR (Europäischer Wirtschaftsraum) gibt es keine festen Fristen. Diese können deutlich länger dauern (oft 4 bis 10 Werktage).

Kann ich eine Überweisung noch stornieren?

Das ist nur selten möglich. Eine einmal ausgeführte Überweisung kann an Bankgeschäftstagen nicht korrigiert oder storniert werden. Sie müssten sich direkt an den Empfänger wenden. Nur Daueraufträge oder Terminüberweisungen können bis zum Ausführungstermin geändert oder gelöscht werden.