Wie breit ist ein Rollstuhl? Maße & wichtige Tipps

Wie breit ist ein Rollstuhl

Rollstuhlbreite: Was Sie wissen müssen, um Hindernisse zu überwinden

Stell dir vor, du stehst vor einer Tür, und plötzlich wird dir klar, dass du nicht durchkommst. Was in diesem Moment vielleicht nach einem kleinen Ärgernis klingt, kann für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, eine tägliche Hürde sein. Die Frage „wie breit ist ein Rollstuhl?“ ist daher viel mehr als eine bloße Angabe. Sie ist der Schlüssel zu mehr Mobilität, Freiheit und Lebensqualität.

Vielleicht geht es dir oder einem deiner Angehörigen gerade genauso. Du fragst dich, ob der neue Rollstuhl auch wirklich durch die schmalen Flure zu Hause passt oder ob die Tür im Supermarkt breit genug ist. In diesem Artikel erklären wir dir alles, was du über die Maße von Rollstühlen wissen musst. Wir geben dir praktische, verlässliche Informationen, die dir helfen, deinen Alltag reibungsloser zu gestalten. Nach der Lektüre weißt du genau, worauf es ankommt und wie du mögliche Hürden schon im Vorfeld erkennst und meisterst.


Wie breit ist ein Rollstuhl

Rollstuhl wie breit? Die wichtigsten Maße auf einen Blick

Die Frage nach der Breite eines Rollstuhls ist nicht ganz einfach zu beantworten. Das liegt daran, dass es nicht die eine Standardbreite gibt. Die Gesamtbreite hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören der Rollstuhltyp, die Sitzbreite, die Größe der Räder und die Einstellung der Räder. In der Regel liegt die Gesamtbreite eines Rollstuhls zwischen 58 und 75 cm.

Diese Spanne mag groß erscheinen. Deshalb ist es wichtig, die Unterschiede zu verstehen. Ein einfacher Faltrollstuhl ist oft schmaler als ein Multifunktions- oder Elektrorollstuhl. Das Wissen um die genauen Maße ist essenziell für die Barrierefreiheit in der Wohnung. Bevor du einen Rollstuhl kaufst oder mietest, solltest du daher deine Wohnung genau ausmessen.

Standardmaße im Vergleich

Viele Menschen fragen sich, was eigentlich als „Standard“ gilt. Standardrollstühle sind in Deutschland weit verbreitet. Ihre Gesamtbreite bewegt sich meist zwischen 65 und 72 cm. Innerhalb dieses Bereichs gibt es Modelle mit unterschiedlichen Sitzbreiten, die an die Person angepasst werden.

Ein Beispiel: Ein Rollstuhl mit einer Sitzbreite von 40 cm hat typischerweise eine Gesamtbreite von etwa 60 cm. Ein Modell mit einer Sitzbreite von 45 cm kann schon 65 cm oder mehr in der Gesamtbreite erreichen. Diese kleinen Unterschiede sind entscheidend, wenn es um enge Türen geht.

Maße für spezielle Rollstühle

Neben den klassischen Modellen gibt es Rollstühle für spezielle Bedürfnisse. Multifunktionsrollstühle sind oft breiter und liegen bei etwa 67 bis 75 cm. Das liegt an den zusätzlichen Funktionen. Sie haben zum Beispiel eine verstellbare Rückenlehne. Auch XXL-Rollstühle sind breiter, da sie für höhere Belastungen konzipiert sind. Elektrorollstühle sind ebenfalls breiter und können bis zu 77 cm messen.

Wenn du also einen spezielleren Rollstuhl in Betracht ziehst, solltest du das unbedingt berücksichtigen. Die breiteren Maße können im Alltag eine größere Herausforderung darstellen.


Die Rolle der Sitzbreite: Der Schlüssel zum Komfort

Warum ist die Sitzbreite so wichtig für die Gesamtbreite? Weil die Gesamtbreite direkt von der Sitzbreite abhängt. Die Sitzbreite wird von der breitesten Stelle deines Beckens bestimmt. Hier gilt die Faustregel: Miss dein Becken im Sitzen und addiere auf jeder Seite etwa 2 cm hinzu. So hast du genügend Spielraum, um bequem zu sitzen, ohne hin und her zu rutschen.

Ein zu breiter Rollstuhl kann dazu führen, dass du seitlich abrutschst. Das kann zu einer falschen Haltung und sogar zu Druckgeschwüren führen. Ein zu schmaler Rollstuhl ist ebenfalls unbequem und kann Druck auf die Oberschenkel ausüben. Die richtige Sitzbreite ist also nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch der Gesundheit.

So messen Sie die perfekte Sitzbreite

Bevor du einen Rollstuhl auswählst, solltest du dich von einem Fachmann beraten lassen. Eine falsche Rollstuhlbreite kann nämlich mehr Schaden anrichten, als man denkt. Ein Sanitätshaus kann dich professionell vermessen. Aber es gibt auch eine einfache Methode, die du selbst anwenden kannst.

Setze dich auf eine gerade, feste Fläche. Miss mit einem festen Zollstock den Abstand zwischen den Außenseiten deiner Hüftknochen. Zu diesem Wert addierst du dann jeweils 2 cm auf beiden Seiten. Dies ist dein idealer Richtwert für die Sitzbreite. Beachte aber, dass du im Winter vielleicht dickere Kleidung trägst. Auch ein Sitzkissen kann die Maße beeinflussen.


Wie breit ist ein Rollstuhl wirklich im Alltag?

Die Theorie ist das eine, der Alltag das andere. Du weißt jetzt, wie breit ein Rollstuhl ist. Doch welche praktischen Konsequenzen hat das? Die größte Herausforderung sind Türen und enge Flure.

Türen und Durchgänge

Die meisten Innentüren in deutschen Wohnungen haben eine Standardbreite von etwa 80 bis 85 cm. Das ist in der Regel ausreichend für die meisten Standardrollstühle. Doch es gibt Ausnahmen. Gerade in Altbauten oder bei älteren Türen kann die lichte Weite – das ist der Abstand zwischen den Türrahmen – schmaler sein. Hier können 65 cm oder weniger zum Problem werden.

Ein Tipp: Miss die schmalste Tür in deiner Wohnung aus, bevor du einen Rollstuhl kaufst. So bist du auf der sicheren Seite. Du musst nicht alle Türen austauschen. Manchmal reicht es, die Tür an den Angeln auszuhängen und die Türöffnung zu vergrößern.

Barrieren außerhalb der Wohnung

Nicht nur zu Hause gibt es Hindernisse. Auch im öffentlichen Raum können enge Stellen eine Herausforderung sein. Denke an schmale Gänge in Supermärkten, Aufzüge oder Toilettenräume. Standardmaße helfen dabei, viele dieser Hindernisse zu überwinden.

Normen, wie die DIN 18040 in Deutschland, definieren Mindestanforderungen für barrierefreies Bauen. Sie legen zum Beispiel fest, dass Türen in öffentlichen Gebäuden eine lichte Breite von mindestens 80 cm haben müssen. Das gibt dir eine gewisse Sicherheit. Dennoch ist es gut, die genauen Maße deines Rollstuhls zu kennen.


Auswahl des passenden Rollstuhls: Mehr als nur die Breite

Die Rollstuhlbreite ist nur ein Aspekt bei der Auswahl des passenden Modells. Es gibt noch andere wichtige Punkte. Die Art der Fortbewegung, das Gewicht des Rollstuhls und der Verwendungszweck spielen eine große Rolle.

Manuell oder elektrisch?

Manuelle Rollstühle sind die gängigsten Modelle. Sie werden von Hand oder von einer Begleitperson angetrieben. Sie sind meist leichter und schmaler. Das macht sie ideal für den Gebrauch zu Hause und im Auto.

Elektrorollstühle sind breiter und schwerer. Sie werden von einem Motor angetrieben. Sie sind ideal für Personen, die nicht mehr genug Kraft haben, um sich selbstständig fortzubewegen. Sie bieten mehr Unabhängigkeit, benötigen aber auch mehr Platz.

Faltrollstuhl oder Starrrahmen?

Faltrollstühle sind praktisch. Sie können zusammengefaltet und leicht transportiert werden. Sie sind meist etwas breiter als Starrrahmen-Rollstühle. Das liegt am Faltmechanismus unter dem Sitz.

Starrrahmen-Rollstühle sind leichter und stabiler. Sie lassen sich nicht falten, aber die Räder können abgenommen werden. Sie sind meist schmaler und ideal für aktive Nutzer. Sie bieten eine bessere Kraftübertragung und sind oft wendiger.

Das richtige Zubehör

Auch das Zubehör beeinflusst die Gesamtbreite. Dazu gehören zum Beispiel Taschen, die seitlich am Rollstuhl angebracht werden. Oder spezielle Räder, die einen breiteren Radstand haben. Berate dich mit einem Fachmann, um das richtige Zubehör zu finden, das deinen Alltag erleichtert, ohne neue Hindernisse zu schaffen.


Fazit: Jetzt bist du dran!

Du siehst, die Frage „wie breit ist ein Rollstuhl?“ ist gar nicht so einfach zu beantworten. Die Maße hängen stark vom Modell, der Sitzbreite und dem Verwendungszweck ab. Aber jetzt hast du die wichtigsten Informationen an der Hand, um eine informierte Entscheidung zu treffen.

Egal, ob du einen Rollstuhl für dich selbst oder einen Angehörigen suchst, die beste Herangehensweise ist immer dieselbe: Gründlich messen, sich beraten lassen und die eigenen Bedürfnisse genau kennen. Die richtige Wahl kann einen großen Unterschied machen. Sie ermöglicht dir, Barrieren zu überwinden, statt dich von ihnen aufhalten zu lassen.

Jetzt bist du an der Reihe. Nimm dir einen Zollstock und miss die wichtigsten Durchgänge in deinem Zuhause. Sprich mit einem Experten im Sanitätshaus. Du wirst sehen, mit dem richtigen Wissen und der passenden Ausstattung ist der Weg zu mehr Freiheit und Mobilität gar nicht so weit.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Wie breit ist ein Standardrollstuhl für Erwachsene?

Ein Standardrollstuhl für Erwachsene hat in der Regel eine Gesamtbreite von etwa 65 bis 72 cm. Die genaue Breite hängt von der Sitzbreite ab, die sich nach den Körpermaßen des Nutzers richtet.

Passen Rollstühle durch normale Türen?

Ja, die meisten Standardrollstühle passen durch normale Türen. Die lichte Weite einer Standardtür in Deutschland beträgt 80 bis 85 cm. Das reicht in der Regel aus, da die Gesamtbreite der meisten Rollstühle unter diesem Wert liegt. Bei Altbautüren sollten Sie jedoch vorsichtshalber nachmessen.

Wie misst man die Rollstuhlbreite?

Die Gesamtbreite des Rollstuhls misst man von der Außenseite des linken Hinterrads zur Außenseite des rechten Hinterrads. Die Sitzbreite wird von der breitesten Stelle des Beckens im Sitzen gemessen und ist entscheidend für den Komfort.

Was ist der Unterschied zwischen Sitzbreite und Gesamtbreite?

Die Sitzbreite ist die Breite, auf der du sitzt. Sie ist entscheidend für deinen Komfort und die richtige Körperhaltung. Die Gesamtbreite ist die maximale Breite des gesamten Rollstuhls, inklusive Räder und Rahmen. Die Gesamtbreite ist immer größer als die Sitzbreite.