Worauf weist dieses Verkehrszeichen hin 60?

Worauf weist dieses Verkehrszeichen hin 60

Worauf weist dieses Verkehrszeichen hin 60? Klarheit im deutschen Schilderwald

Entschlüsseln Sie das Tempo 60 Schild: Maximale Sicherheit, minimale Verwirrung

Fahren Sie durch Deutschland, Österreich oder die Schweiz, begegnen Ihnen täglich hunderte von Verkehrszeichen. Eines der häufigsten, aber oft missverstandenen, ist das Zeichen mit der Zahl 60. Es kann in drei ganz unterschiedlichen Varianten auftauchen. Wissen Sie auf Anhieb, ob es sich um ein Fahrverbot, eine Vorschrift oder eine Aufhebung handelt?

Die korrekte Deutung des Schildes ist nicht nur für Ihre Sicherheit, sondern auch für Ihren Geldbeutel entscheidend. Geschwindigkeitsüberschreitungen können teuer werden und zu Punkten in Flensburg führen.

Genau hier setzt gegenwashilft.de an: Wir bieten Ihnen eine klare, praktische und absolut verlässliche Erklärung. Dieser Artikel liefert Ihnen das essenzielle Wissen, um das Verkehrszeichen 60 in jeder seiner Formen sofort richtig zu erkennen und die entsprechenden Vorschriften der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) korrekt anzuwenden. Nach dem Lesen werden Sie den Unterschied zwischen Höchstgeschwindigkeit, Mindestgeschwindigkeit und dem Ende einer Beschränkung nicht nur kennen, sondern auch in der Praxis fehlerfrei umsetzen können.

Tauchen Sie ein in die Welt der Vorschriftzeichen und sorgen Sie dafür, dass Sie auf deutschen Straßen stets souverän und regelkonform unterwegs sind!


Die häufigste Form: Zulässige Höchstgeschwindigkeit 60 km/h (VZ 274)

Wenn die meisten Menschen vom „Tempo 60 Schild“ sprechen, meinen sie das Verkehrszeichen 274-60. Es gehört zu den sogenannten Vorschriftzeichen und ist eines der wichtigsten Zeichen im deutschen Straßenverkehr.

Was das runde Schild mit rotem Rand bedeutet

Das Zeichen ist unverkennbar: eine kreisrunde Scheibe mit weißem Grund, einem breiten roten Rand und der schwarzen Zahl 60 in der Mitte.

Die Kernaussage ist ein Gebot und Verbot zugleich:

  • Verbot: Sie dürfen ab diesem Schild an keiner Stelle schneller als 60 km/h fahren.
  • Gebot: Es handelt sich um die maximal zulässige Geschwindigkeit.

Diese Regelung gilt ausnahmslos für alle motorisierten Fahrzeuge, sofern kein Zusatzzeichen (z. B. „LKW“ oder „Bei Nässe“) angebracht ist [QUELLE: § 41 Abs. 1 StVO].

Warum wird Tempo 60 angeordnet? Praktische Anwendungsfälle

Die Anordnung einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h erfolgt in Deutschland meist aus spezifischen Sicherheitsgründen oder zur Lärmminderung. Typische Einsatzgebiete sind:

  • Gefahrenstellen: Vor scharfen Kurven, Gefällstrecken oder unübersichtlichen Bereichen (oft in Kombination mit einem Gefahrenzeichen).
  • Baustellenbereiche: Um die Sicherheit der Arbeiter und den fließenden Verkehr zu gewährleisten. Die 60er-Zone kann auch auf Autobahnen als niedrigste zulässige Höchstgeschwindigkeit angeordnet werden.
  • Lärm- und Umweltschutz: In der Nähe von Wohngebieten, Krankenhäusern oder Erholungszonen.

Ein kleiner Tipp: Wenn Sie das Zeichen in der Stadt sehen, wo üblicherweise 50 km/h gilt, dann ist die 60 eine Ausnahme. Außerhalb geschlossener Ortschaften reduziert die 60er-Begrenzung oft die übliche Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h.

Worauf weist dieses Verkehrszeichen hin 60

Die Rolle von Zusatzzeichen: Wann gilt Tempo 60 nur eingeschränkt?

Ein Verkehrszeichen muss immer im Kontext seiner Zusatzzeichen interpretiert werden. Diese kleinen, rechteckigen Schilder unter dem Hauptzeichen können die Gültigkeit des Tempo 60 Schildes massiv einschränken oder erweitern.

ZusatzzeichenBedeutung und EinschränkungPraxis-Tipp
„Bei Nässe“Die Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h gilt nur, wenn die Fahrbahn erkennbar nass ist. Bei trockener Straße gilt die davor oder danach angegebene Geschwindigkeit.Nässe ist nicht gleich Nässe: Die Fahrbahn muss so feucht sein, dass sich ein Wasserfilm bilden könnte (BGH-Urteil). Leichter Nieselregen zählt oft nicht dazu!
Zeitangabe(z. B. „7–18 Uhr“) Die 60 km/h gelten nur innerhalb des angegebenen Zeitfensters. Außerhalb dieser Zeit gilt die allgemeine Geschwindigkeitsregelung (z. B. 100 km/h außerorts).Achten Sie genau auf die Wochentage, falls diese angegeben sind (z. B. „Werktags 6–20 Uhr“).
Fahrzeugsymbole(z. B. LKW-Symbol) Die Beschränkung gilt nur für die dargestellte Fahrzeugart. Andere Verkehrsteilnehmer (z. B. PKW) sind davon nicht betroffen.Wer einen LKW fährt, muss sehr genau auf diese Zusatzzeichen achten.

Mini-Szenario: Wie Anna das Tempo 60 richtig deutet

Anna fährt auf einer Bundesstraße, auf der normalerweise 100 km/h erlaubt sind. Sie sieht ein Tempo 60 Schild mit dem Zusatzzeichen „Bei Nässe“. Es regnet gerade leicht, die Fahrbahn ist feucht. Anna reduziert ihre Geschwindigkeit auf 60 km/h. Nach einer Stunde hört der Regen auf, die Straße trocknet schnell ab. Da kein Zusatzzeichen die 60 mehr rechtfertigt, beschleunigt Anna wieder auf die zulässigen 100 km/h. Richtig gemacht! Das Zusatzzeichen war der Schlüssel.


Die Alternative: Vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit 60 km/h (VZ 275)

Neben dem bekannten Verbotsschild gibt es auch das Gebot einer Mindestgeschwindigkeit. Dies wird durch das Verkehrszeichen 275-60 signalisiert.

Was das blaue Schild vorschreibt

Im Gegensatz zum runden Schild mit rotem Rand ist dieses Zeichen rund mit blauem Grund und besitzt eine weiße Zahl 60 in der Mitte.

  • Bedeutung: Es schreibt vor, dass Sie an dieser Stelle grundsätzlich mindestens 60 km/h fahren müssen.

Dieses Schild finden Sie typischerweise auf Straßenabschnitten, die für einen zügigeren Verkehr ausgelegt sind und auf denen besonders langsame Fahrzeuge ein Verkehrshindernis darstellen würden (z. B. Überholspuren oder besonders ausgebaute Straßen außerhalb von Ortschaften).

Wichtige Ausnahmen von der Mindestgeschwindigkeit

Die StVO ist immer pragmatisch: Die Mindestgeschwindigkeit gilt nicht absolut.

  • Keine Behinderung: Sie dürfen nur dann langsamer als 60 km/h fahren, wenn es die Verkehrs-, Wetter- oder Straßenverhältnisse erfordern.
    • Beispiel: Bei dichtem Verkehr, Stau, Eis, Schnee oder schlechter Sicht dürfen Sie selbstverständlich langsamer fahren. Die Sicherheit geht immer vor! [ QUELLE: StVO § 3 Abs. 1]
  • Fahrzeugtauglichkeit: Können Sie mit Ihrem Fahrzeug technisch nicht die Mindestgeschwindigkeit von 60 km/h erreichen (z. B. manche landwirtschaftliche Fahrzeuge oder alte Mofas), dürfen Sie diese Straße nicht befahren.

Das Ende der Begrenzung: Ende der zulässigen Höchstgeschwindigkeit 60 km/h (VZ 278)

Sie haben die 60er-Zone durchfahren und möchten wissen, ab wann Sie wieder schneller fahren dürfen? Dann suchen Sie nach dem Verkehrszeichen 278-60.

Das graue, durchgestrichene Zeichen

Dieses Schild sieht aus wie das Verbotsschild (VZ 274-60), ist aber grau/schwarz und mit fünf dicken, schrägen schwarzen Linien durchgestrichen.

  • Bedeutung: Es hebt die vorherige, durch das VZ 274-60 angeordnete Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h auf.

Ab diesem Punkt gelten entweder die allgemeingültigen Geschwindigkeitsvorschriften (z. B. 50 km/h innerorts, 100 km/h außerorts) oder eine neue, darauf folgende Geschwindigkeitsbegrenzung.

Achtung: Sehen Sie das allgemeine Zeichen Ende aller Streckenverbote (VZ 282) – ein weißes, rundes Schild mit fünf grauen Linien, aber ohne Zahl – dann hebt es alle zuvor angeordneten streckenbezogenen Verbote auf (z. B. Überholverbote, Geschwindigkeitsbegrenzungen).


Bußgelder und Folgen: Was passiert bei Missachtung des Verkehrszeichens 60?

Die Missachtung des Verkehrszeichens 60 (meist VZ 274-60) ist eine Ordnungswidrigkeit. Die Bußgelder variieren je nachdem, ob Sie innerorts (geschlossene Ortschaft) oder außerorts zu schnell waren.

Die Konsequenzen einer Geschwindigkeitsüberschreitung

Ein Verstoß gegen die zulässige Höchstgeschwindigkeit wird in Deutschland streng geahndet. Die Strafen steigen progressiv mit der Höhe der Überschreitung.

Beispielhafter Bußgeldkatalog für PKW (Stand 2024/2025 – unverbindliche Angabe, kann sich ändern):

ÜberschreitungInnerorts (Bußgeld / Punkte / Fahrverbot)Außerorts (Bußgeld / Punkte / Fahrverbot)
bis 10 km/hca. 30,- € / – / –ca. 20,- € / – / –
16 – 20 km/hca. 70,- € / – / –ca. 60,- € / – / –
26 – 30 km/hca. 180,- € / 1 Punkt / 1 Monat*ca. 150,- € / 1 Punkt / 1 Monat*

*Fahrverbot in der Regel nur bei Wiederholungstätern (zweiter Verstoß von über 26 km/h Überschreitung innerhalb eines Jahres).

Wissenswertes zur Messgenauigkeit:

Blitzer messen nicht immer exakt. Deshalb wird in Deutschland ein Toleranzabzug vorgenommen:

  1. Bei Geschwindigkeiten bis 100 km/h: Es werden 3 km/h abgezogen.
  2. Bei Geschwindigkeiten über 100 km/h: Es werden 3% der gemessenen Geschwindigkeit abgezogen.

Nutzen Sie diese Toleranz nicht als Freifahrtschein. Es ist immer sicherer, die zulässige Höchstgeschwindigkeit einzuhalten, um sich selbst, andere Verkehrsteilnehmer und die Ordnungshüter zu schützen.

Mini-Fallstudie: Der teure Moment der Unachtsamkeit

Herr Müller fuhr in einer Baustelle, die auf 60 km/h begrenzt war, 85 km/h. Gemessene Geschwindigkeit 85 km/h. Abzüglich 3 km/h Toleranz ergibt sich eine vorgeworfene Überschreitung von 22 km/h. In diesem Fall (außerorts) drohen ein Bußgeld von etwa 100,- € und ein Punkt in Flensburg. Hätte er nur 3 km/h langsamer fahren können, wäre er im 16-20 km/h Bereich gelandet und hätte das Bußgeld reduziert und den Punkt vermieden. Es lohnt sich, aufmerksam zu sein!


Praktische Tipps für den Alltag: So behalten Sie den Überblick

Gerade auf langen Strecken oder bei Unübersichtlichkeit können Geschwindigkeitsbegrenzungen leicht vergessen werden. Doch mit ein paar einfachen Gewohnheiten minimieren Sie das Risiko von Bußgeldern und erhöhen Ihre Sicherheit.

Strategien für aufmerksames Fahren in Deutschland

  1. Scannen Sie den Straßenrand bewusst: Sehen Sie das Tempo 60 Schild, merken Sie sich dies und suchen Sie gleichzeitig nach dem Ende-Zeichen (VZ 278-60) oder dem Ende aller Streckenverbote (VZ 282).
  2. Nutzen Sie digitale Helfer mit Bedacht: Moderne Navigationssysteme oder Apps zeigen Tempolimits an. Diese sind hilfreich, ersetzen aber nicht Ihre eigene Aufmerksamkeit. Schilder am Straßenrand haben immer Vorrang, da die digitalen Daten manchmal veraltet sein können.
  3. Achten Sie auf Kontext: Tempo 60 in der Nähe einer Schule oder eines Krankenhauses dient dem Schutz von Fußgängern. Tempo 60 auf einer gut ausgebauten Überlandstraße ist oft ein Hinweis auf eine gefährliche Kurve oder Kreuzung. Der Kontext erklärt oft den Grund des Zeichens.
  4. Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat) nutzen: Besonders auf längeren Strecken hilft der Tempomat dabei, die eingestellte Geschwindigkeit (z. B. 60 km/h) exakt einzuhalten und unbewusstes Beschleunigen zu vermeiden.

Denken Sie daran: Die StVO-Regeln sind keine Schikane. Sie dienen dazu, den Verkehr sicher und fließend zu halten. Achtsamkeit ist das beste Gegenmittel gegen Verwirrung im Schilderwald.


Häufig gestellte Fragen (FAQs) rund um das Verkehrszeichen 60

Muss ich die Geschwindigkeit von 60 km/h auch bei Nacht einhalten?

Ja, das Verkehrszeichen 274-60 (zulässige Höchstgeschwindigkeit) gilt grundsätzlich 24 Stunden am Tag, es sei denn, ein Zusatzzeichen schränkt die Geltungsdauer auf bestimmte Uhrzeiten ein (z. B. „22-6 Uhr“). Wenn das Schild ohne jegliche Einschränkung steht, gilt die 60 km/h Tag und Nacht.

Was passiert, wenn ich das Schild VZ 275-60 (Mindestgeschwindigkeit) missachte?

Das Schild Mindestgeschwindigkeit 60 km/h (blau mit weißer Zahl) verpflichtet Sie dazu, mindestens 60 km/h zu fahren, sofern die Straßen-, Verkehrs- oder Wetterverhältnisse dies zulassen. Fahren Sie grundlos zu langsam und behindern dadurch den Verkehr, begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit. Diese kann mit einem Verwarnungsgeld von 20 € geahndet werden.

Wie erkenne ich, dass die 60er-Zone endet?

Die 60 km/h Zone endet in Deutschland, wenn eines der folgenden Zeichen auftaucht:

  1. VZ 278-60: Das graue, durchgestrichene 60 km/h Schild (Ende der zulässigen Höchstgeschwindigkeit 60 km/h).
  2. VZ 282: Das weiße, runde Schild mit fünf grauen Linien (Ende aller Streckenverbote).
  3. Ein neues Geschwindigkeitsschild (z. B. Tempo 80).
  4. Das Ortstafelschild (50 km/h innerorts) oder das Ortsende-Schild (100 km/h außerorts).

Gilt die 60 km/h-Regelung auf der Autobahn?

Ja, auf Autobahnen kann das VZ 274-60 angeordnet werden, oft in Baustellenbereichen oder bei hohem Verkehrsaufkommen. 60 km/h ist in der Regel die geringste zulässige Höchstgeschwindigkeit, die auf Autobahnen angeordnet wird. Hier gelten dieselben Bußgeldregeln wie außerorts.


Fazit: Souverän im Straßenverkehr – Wissen schafft Sicherheit

Sie haben nun gelernt, dass die Zahl 60 im deutschen Straßenverkehr viel mehr sein kann als nur ein Tempolimit. Ob roter Rand für die Höchstgeschwindigkeit (VZ 274-60), blauer Grund für die Mindestgeschwindigkeit (VZ 275-60) oder die graue Durchstreichung als Aufhebung (VZ 278-60) – Sie wissen jetzt, worauf dieses Verkehrszeichen hinweist.

Dieses Wissen ist Ihr praktisches Werkzeug für mehr Sicherheit und weniger Stress im Alltag auf der Straße. Es hilft Ihnen, Bußgelder zu vermeiden und den Verkehrsfluss zu respektieren.

Nehmen Sie sich bei Ihrer nächsten Fahrt einen Moment, um auf die Form und Farbe der Schilder zu achten. Mit dieser neu gewonnenen Klarheit navigieren Sie nicht nur gesetzeskonform durch Deutschland, sondern sind auch ein aufmerksamerer und sichererer Verkehrsteilnehmer. Jetzt sind Sie dran! Wenden Sie das Gelernte an und fahren Sie stets aufmerksam und entspannt. Gute Fahrt!