Was sollten Sie vor Fahrtantritt prüfen?

was sollten sie vor fahrtantritt prüfen

Ihre Checkliste für mehr Sicherheit: Was Sie vor Fahrtantritt prüfen sollten

Jeder kennt das: Man sitzt im Auto, dreht den Schlüssel um und fährt los. Doch haben Sie sich je gefragt, ob Ihr Fahrzeug wirklich fahrbereit ist? Ein kurzer, aber gewissenhafter Check vor jeder Fahrt kann nicht nur vor Pannen bewahren, sondern auch Ihre Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer massiv erhöhen. Es geht dabei nicht um eine aufwendige Inspektion, sondern um eine schnelle Routine, die Sie einfach in Ihren Alltag integrieren können. Wir zeigen Ihnen, welche Punkte Sie am besten vor jedem Start kurz überprüfen, um entspannter und sicherer unterwegs zu sein. Es ist einfacher, als Sie denken!


was sollten sie vor fahrtantritt prüfen

Warum die Prüfung vor Fahrtantritt so wichtig ist

Viele Autofahrer unterschätzen, wie schnell sich kleine Mängel zu echten Gefahren entwickeln können. Ein zu niedriger Reifendruck kann den Bremsweg verlängern und zu erhöhtem Spritverbrauch führen. Eine defekte Beleuchtungseinheit wird schnell zur Unfallursache, weil man schlichtweg nicht gesehen wird. Auch lose Gegenstände im Innenraum können bei einem abrupten Bremsmanöver zu gefährlichen Geschossen werden.

Diese kleine Routine vor dem Start schützt nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihre Familie und Mitfahrer. Die gute Nachricht: Es braucht nur wenige Minuten und wird schnell zur Gewohnheit. Es ist eine einfache Maßnahme, um teure Reparaturen und vermeidbare Risiken zu vermeiden. Mit einer kurzen Checkliste sind Sie immer auf der sicheren Seite.

Sicherheit geht vor: Die rechtliche Perspektive

Wussten Sie, dass Sie als Fahrer gesetzlich dazu verpflichtet sind, sich vom verkehrssicheren Zustand Ihres Fahrzeugs zu überzeugen? Im gewerblichen Verkehr, wie bei Lkws oder Taxis, ist diese Abfahrtskontrolle sogar noch strenger geregelt. Aber auch für private Autofahrer gilt: Wer mit einem nicht verkehrssicheren Fahrzeug unterwegs ist, riskiert Bußgelder und kann im Falle eines Unfalls in Mithaftung genommen werden. Ein regelmäßiger Blick auf Ihr Auto ist also nicht nur eine Empfehlung, sondern eine Pflicht.


Der 5-Minuten-Check: Was gehört in Ihre Routine?

Diese einfache, aber effektive Checkliste können Sie sich ganz leicht einprägen. Gehen Sie die Punkte am besten der Reihe nach durch, dann vergessen Sie nichts.

1. Die Sichtprüfung – Der Rundgang um Ihr Fahrzeug

Bevor Sie überhaupt ins Auto steigen, machen Sie einen kurzen Rundgang. Das mag banal klingen, aber hier lassen sich viele Probleme frühzeitig erkennen.

  • Reifen: Prüfen Sie den Luftdruck und das Reifenprofil. Sind die Reifen gleichmäßig abgefahren? Sind sichtbare Schäden, Risse oder Fremdkörper wie Nägel zu sehen? Eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern ist gesetzlich vorgeschrieben, aber Experten empfehlen für Sommerreifen 3 mm und für Winterreifen sogar 4 mm für optimale Sicherheit.
  • Beleuchtung: Schauen Sie, ob Scheinwerfer, Blinker und Rücklichter sauber und unbeschädigt sind. Sie können auch kurz die Zündung einschalten und die Lichter durchtesten: Standlicht, Abblendlicht, Fernlicht, Blinker und die Bremslichter. Für die Bremslichter benötigen Sie eventuell eine zweite Person oder Sie nutzen eine reflektierende Scheibe.
  • Scheiben und Spiegel: Sind alle Scheiben und Außenspiegel sauber? Kratzer, Steinschläge oder Schmutz können die Sicht behindern. Wischen Sie gegebenenfalls kurz drüber. Im Winter ist das Enteisen der Scheiben besonders wichtig.

2. Im Fahrzeug – Ihre persönliche Komfort- und Sicherheitszone

Jetzt nehmen Sie Platz im Auto. Hier gibt es ebenfalls ein paar wichtige Handgriffe, die Sie nicht vergessen sollten.

  • Sitz und Spiegel: Stellen Sie Ihren Sitz so ein, dass Sie bequem sitzen und alle Pedale gut erreichen. Die Kopfstütze sollte so hoch sein, dass die Oberkante mit Ihrem Kopf abschließt. Danach justieren Sie die Innen- und Außenspiegel, sodass Sie den Verkehr optimal überblicken können.
  • Gurtsysteme: Achten Sie darauf, dass alle Mitfahrer, ob Groß oder Klein, ordnungsgemäß angeschnallt sind. Gerade als Fahrer tragen Sie die Verantwortung für die Sicherheit Ihrer Insassen.
  • Sichtfeld freihalten: Stellen Sie sicher, dass keine losen Gegenstände auf der Ablage, dem Armaturenbrett oder der Hutablage liegen. Bei einer starken Bremsung können diese schnell durch den Innenraum fliegen.

3. Der Blick unter die Motorhaube – Wichtige Flüssigkeiten

Ein paar Mal im Monat oder vor längeren Fahrten sollten Sie auch einen Blick unter die Motorhaube werfen.

  • Ölstand: Kontrollieren Sie den Motorölstand mit dem Messstab. Er sollte sich zwischen der Minimum- und Maximum-Markierung befinden. Ein zu niedriger Stand kann zu Motorschäden führen.
  • Scheibenwischwasser: Ist der Behälter gefüllt? Das ist besonders im Winter und bei schlechtem Wetter entscheidend.
  • Kühlwasser: Prüfen Sie den Füllstand des Kühlwassers. Der Motor sollte dafür kalt sein. Ein niedriger Stand kann schnell zu einer Überhitzung des Motors führen.

4. Die Notfall-Ausrüstung – Alles an Bord?

Ihre Sicherheitsausrüstung ist gesetzlich vorgeschrieben und sollte immer griffbereit sein.

  • Verbandskasten: Prüfen Sie das Verfallsdatum. Abgelaufene Verbandskästen entsprechen nicht mehr den Vorschriften.
  • Warndreieck und Warnweste: Sind diese Utensilien vollständig und leicht zugänglich verstaut? Für jede Person im Fahrzeug sollte eine eigene Warnweste vorhanden sein.

Mini-Szenario: Wie eine kleine Kontrolle vor einer Panne rettet

Stellen Sie sich vor, Sie sind auf dem Weg in den wohlverdienten Urlaub. Ihre Familie sitzt mit Ihnen im Auto. Die Fahrt verläuft reibungslos, aber nach 200 Kilometern bemerken Sie ein seltsames Geräusch. Es kommt von einem der Reifen. Zum Glück haben Sie vor der Abfahrt eine kurze Sichtprüfung gemacht und dabei bemerkt, dass ein Reifen etwas weicher war als die anderen. Sie haben daraufhin den Reifendruck an der Tankstelle korrigiert, aber das Geräusch deutet auf ein größeres Problem hin.

Durch Ihre Achtsamkeit können Sie nun an der nächsten Raststätte anhalten, den Reifen genauer untersuchen und eine Werkstatt aufsuchen. Ohne diesen kleinen Check wäre es vielleicht auf der Autobahn zu einem Reifenplatzer gekommen – eine deutlich gefährlichere und stressigere Situation für alle Beteiligten. Die wenigen Minuten am Start haben Sie und Ihre Familie vor einer echten Gefahr geschützt und Ihnen unnötigen Stress erspart.

Fazit

Ein kurzer Blick auf das eigene Fahrzeug vor Fahrtantritt ist eine einfache und effektive Methode, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Es sind die kleinen, regelmäßigen Routinen, die einen großen Unterschied machen. Ob es die Kontrolle der Reifen, der Beleuchtung oder der Füllstände ist – jeder Schritt zählt. Machen Sie diese kurze Abfahrtskontrolle zu einem festen Bestandteil Ihrer Fahrroutine. So sind Sie nicht nur entspannter unterwegs, sondern handeln auch verantwortungsbewusst gegenüber sich selbst und anderen. Nun sind Sie am Zug! Probieren Sie den 5-Minuten-Check bei Ihrer nächsten Fahrt einfach aus.


Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Wie oft sollte ich diese Kontrolle durchführen?

Der schnelle Rundgang und der Check der Gurte und Spiegel sollten idealerweise vor jeder Fahrt erfolgen. Die Kontrolle von Flüssigkeiten und dem Reifendruck kann man einmal im Monat oder vor längeren Fahrten machen.

Was muss ich bei einer Urlaubsfahrt besonders beachten?

Vor einer Urlaubsfahrt sollten Sie zusätzlich den Reifendruck an die Beladung anpassen, den Öl- und Kühlwasserstand sowie die Scheibenwischflüssigkeit prüfen und sicherstellen, dass die vorgeschriebene Sicherheitsausrüstung (Verbandskasten, Warndreieck, Warnwesten) vorhanden und gültig ist.

Was ist der Unterschied zwischen Abfahrtskontrolle und Hauptuntersuchung (HU)?

Die Abfahrtskontrolle ist eine tägliche, kurze Routine des Fahrers. Die Hauptuntersuchung (HU), umgangssprachlich auch TÜV genannt, ist eine gesetzlich vorgeschriebene, umfangreiche Prüfung des Fahrzeugs in regelmäßigen Abständen durch eine Prüforganisation. Sie ersetzt nicht die tägliche Verantwortung des Fahrers.


Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen lediglich der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Bei technischen Problemen oder Fragen zur Verkehrssicherheit Ihres Fahrzeugs sollten Sie immer einen Fachmann oder eine Werkstatt konsultieren.

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